"Mutig voran - Nachhaltig und Digital"


Am Nachmittag des 11. Mai fand das 2. Netzwerktreffen der Initiative FührungsFrauen Westpfalz im LASE-Institut der RPTU statt. 

Prof. Dr. Katharina Spraul, Lehrstuhlinhaberin für Nachhaltigkeitsmanagement hielt als Gastrednerin einen inspirierenden Vortrag zu den Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung – beides entscheidende Faktoren für die Agenda 2030. Zu Beginn ihres Vortrags griff die Professorin zunächst die von Frau Metzler zitierte Nachhaltigkeitsdefinition auf: „Was genau bedeutet Nachhaltigkeit? Es bedeutet, dass wir unsere Bedürfnisse so befriedigen müssen, dass auch zukünftige Generationen ihre Bedürfnisse befriedigen können.“ Und: „Nachhaltigkeit bedeutet Veränderung für Wirtschaft und Gesellschaft.“

Das Thema Nachhaltigkeit ist nicht neu, bereits 1713 wurden Nachhaltigkeitsaspekte im Werk „Sylvicultura oeconomica“ thematisiert. Im Laufe der Jahrhunderte wurde dem Thema immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt, bis 2015 die 17 SDGs (Sustainable Development Goals) von den Vereinten Nationen festgelegt wurden. Denn sicher ist: Die Welt hat nur begrenzte Ressourcen und einige Fakten sprechen hier eine deutliche Sprache, wie z.B. die Zahlen des Erdüberlastungstages. In Deutschland waren die ökologischen Ressourcen bereits am 4. Mai erschöpft – Eine Bilanz, die zum Umdenken anregen sollte.

Interessante Erkenntnis: In der Nachhaltigkeitsbranche ist der Frauenanteil in Führungspositionen erheblich gestiegen. Unerfreulich ist jedoch, dass die  Bezahlung weiblicher Führungskräfte immer noch schlechter als die männlicher Führungskräfte ist. 

Doch was bedeutet es, selbst als Führungskraft in der Wissenschaft zu arbeiten? Die Professorin fasst es mit einem O-Ton von Greenbiz-Gründer Joel Makower zusammen: „Berufsleben im Bereich der Nachhaltigkeit heißt Dualität: Höhen und Tiefen, Erfolge und Frustrationen, Optimismus und Angst – manchmal alles an einem Tag.“ Prof. Dr. Spraul sprach wohl aus Erfahrung, als sie sagte, dass dies ganz normal sei, wenn man im Bereich Nachhaltigkeit arbeite, schließlich setzt sie sich täglich mit Phänomenen wie „Eco-Anxiety“, der Angst vor ökologischen Katastrophen, wie z.B. dem  Klimawandel, auseinander. Einige Teilnehmerinnen stimmten dieser Aussage zu.

Und wie geht es in Zukunft mit der Agenda 2030 weiter? Klar ist, dass die Digitalisierung auch negative Begleiterscheinungen hat, die sogenannten Rebound-Effekte. Somit ist es schwierig, Digitalisierung und Nachhaltigkeit miteinander zu vereinbaren. Die Twin Transformation wird in Zukunft essenziell sein: Welche digitalen Lösungen werden zur Nachhaltigkeit beitragen?

Abschließend wurde die Offene Digitalisierungsallianz Pfalz (OD Pfalz) kurz vorgestellt. Sie unterstützt KMU, Großunternehmen, Schulen, Institutionen etc. bei ihren Digitalisierungsprozessen und deren Einführung bzw. Verbesserung. Das Interesse der Teilnehmerinnen, ihre Kompetenzen im Bereich Digitalisierung auszubauen, war deutlich zu spüren, denn es fand ein reger Austausch zwischen ihnen und den Vertreterinnen der OD Pfalz statt. Mangelndes Know-how in diesem Bereich sowie fehlende Kapazitäten sind oft Faktoren, die Prozesse erschweren – und genau hier unterstützt die OD Pfalz. 

Um die Veranstaltung mit den Worten von Frau Metzler zusammenzufassen: Kernbotschaften gab es während des Vortrages viele, vor allem aber sollten wir mitnehmen, Dinge zu hinterfragen und unser weiteres Handeln danach auszurichten.

Das Netzwerk FührungsFrauen Westpfalz wurde von Jutta Metzler, der  stellvertretenden Vorstandsvorsitzende der ZukunftsRegion Westpfalz und IHK-Vizepräsidentin, sowie Sabine Mesletzky, Leiterin für Regionales und Kundenbetreuung bei der IHK Pfalz, ins Leben gerufen. Der kurze Rückblick auf die 1. Netzwerkveranstaltung im vergangenen November, die positive Resonanz nach dem 2. Netzwerktreffen am 11. Mai und ein Ausblick auf die nächsten beiden Veranstaltungen für 2023 u.a. zum Thema „Female Finance“ machen deutlich, dass das Interesse am Netzwerk groß ist und auch in Zukunft viele engagierte Führungsfrauen bei den Veranstaltungen vertreten sein werden.