Burg"Einblicke" - Baufugen


Einer der neuesten Funde auf Burg Lichtenberg sind kleine dunkle Klumpen, die durch ihr Gewicht und ihre außergewöhnliche Form auffallen - es handelt sich hierbei um Schlacke aus sogenannten „Rennöfen“.

Rennöfen dienten jahrhundertelang dazu, aus eisenhaltigem Material schmiedbares Eisen zu gewinnen. In Europa waren Rennöfen bis Ende des 16. Jahrhunderts in Gebrauch, bevor sie durch effizientere Techniken abgelöst wurden. Nun wurde auf Burg Lichtenberg Schlacke aus solchen Rennöfen gefunden. Die dabei typische Form erleichtert die Bestimmung.

Da es unwahrscheinlich ist, dass das Material zur Auffüllungszwecken auf die Burg gebracht wurde, bleibt nur der Schluss, dass auf der Anlage selbst Eisenerz verhüttet wurde, um durch einen ansässigen Schmied zu Gebrauchs- und Arbeitsgegenständen, gleich welcher Art auch immer, geschmiedet zu werden.

Foto: © Andreas Rauch, Kreisverwaltung Kusel

Nachdem die Burg zur Bedeutungslosigkeit herabgesunken war, siedelten sich im 19. und 20. Jahrhundert Handwerker an. Als Nagelschmiede sicherten sie ihren Lebensunterhalt durch Schmiedearbeiten, wobei unklar ist ob sie Eisen aufkauften oder selbst aus Erz gewannen. Letzteres wird aber eher als unwahrscheinlich angesehen. 

Die nun gefunden Schlacke ist aber um einiges älter. Sie dürften noch aus der Hochzeit der Burg stammen, als reges Wirtschafts- und ritterliches Leben auf der Burg blühte.

Bisher wurden die Funde nur an einer einzigen Stelle auf der Burg gemacht. Ob sich an dieser Stelle  eine Schmiede befand oder die Schlacke nur entsorgt wurde bleibt noch herauszufinden.

Interessant ist auch die Frage woher das eisenhaltige Material stammt. Ob es in eignen Gruben abgebaut wurde oder durch Handel seinen Weg auf die Burg fand

Quelle:
Fund, Text und Recherche: Andreas Rauch
Fachliche Beratung: Robert Noll